RUMI Besen-Arbeit

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Wenn jedes Herz einen privaten Weg
in den FREUND hinein hätte wie diesen,
gäbe es auf der Spitze jedes Dorns eine Gartenbank.

Jeder Kummer würde zur Ausgelassenheit.
Flammen-farbige Seelen
würden sich übereinander freuen.

Der Blitz steht als Türsteher des Vollmonds da.
Wenn nicht, dann findet die Himmelsverschiebung
eben am Boden statt.

Könnten uns Beine, Füße und Flügel
zum Geliebten tragen,
jedes Atom würde zum Transportmittel.

Könnten alle sehen, was Liebe ist,
jeder richtete eine Zeltstange auf im Meer:
die Weltbevölkerung wäre im Ozean untergebracht
und würde dort so leicht leben.

Was, wenn du in jeder Träne eines Liebenden
das Gesicht des Freundes sehen würdest –
Mohammed, Jesus, Buddha, Shams von Täbriz,
diesen unmöglich möglichen Philosophen,
diesen glasdiamantenen Einen?

Ein Freundschaftsfeuer löst Trennungen auf,
gestern und morgen fallen in eins.

Fege weiter den Boden.

RUMI Himmlische Großzügigkeit

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Ich war tot, dann lebendig.
Ich weinte, dann lachte ich.

Die Macht der Liebe kam über mich,
und ich wurde wild wie ein Löwe,
dann zart wie der Abendstern.

Er sagte: „Du bist nicht verrückt genug.
Du gehörst nicht in dieses Haus.“

Ich lief Amok und musste gefesselt werden.
Er sagte: „Immer noch nicht wild genug,
um bei uns zu bleiben!“

Ich durchbrach noch eine Schicht,
in überschwängliche Freude hinein.
Er sagte: „Das reicht nicht.“

Ich starb.
Er sagte: „Du bist ein cleverer kleiner Mann,
voller Zweifel und Fantasie.“

Ich rupfte mir die Federn aus und wurde ein Narr.
Er sagte: „Jetzt bist du die Kerze
für diese Versammlung.“

Aber ich bin keine Kerze. Schau doch!
Ich bin nur zerstiebender Rauch.

Er sagte: „Du bist das Oberhaupt, der Führer.“
Aber ich bin kein Lehrer. Ich habe keine Macht.

Er sagte: „Du hast bereits Flügel.
Ich kann dir keine geben.“

Aber ich wollte seine Flügel.
Ich fühlte mich wie ein Huhn, das nicht fliegen kann.

Dann sagten mir neue Geschehnisse:
„Beweg dich nicht. Himmlische Großzügigkeit
kommt auf dich zu.“

Und die alte Liebe sagte: „Bleib bei mir.“
Ich sagte: „Das will ich.“

Du bist der Ursprung des Sonnenlichts,
ich bin ein Weideschatten am Boden.
Du verwandelst meine Zerlumptheit in Seide.

Bei Tagesanbruch ist die Seele
wie verdunkeltes Wasser,
das langsam beginnt, danke, danke zu sagen.

Dann wieder bei Sonnenuntergang.
Venus wird allmählich vom Mond abgelöst,
dann der vollständige Nachthimmel.

Das kommt, weil dein Lächeln
mit Lächeln beantwortet wird.

Der Schachmeister sagt gar nichts
und bewegt nur die stille Schachfigur.

Dass ich ein Teil der Tricks dieses Spiels bin,
macht mich unheimlich glücklich.

(Nach Coleman Barks)

Rumi DER NEUE LEITFADEN

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Die alte Regel besagt,
dass Betrunkene debattieren und streiten müssen.
Der Liebende ist genauso schlimm.
Er fällt in ein Loch.
Aber unten in diesem Loch findet er etwas Leuchtendes,
wertvoller als jede Menge Geld oder Macht.

Letzte Nacht kam der Mond
und ließ in der Straße die Kleider sinken.
Ich nahm das als Zeichen, um loszusingen
und in die Himmelsschüssel hinaufzufallen.
Die Schüssel bricht. Überall fällt ins Überall.
Es gibt nichts weiter zu tun.

Der neue Leitfaden ist:
Zerbrich das Weinglas
und falle zum Atem des Glasbläsers hin.

(Nach Coleman Barks)

A SONG FROM THE SHORES OF THE TRULY LIVING

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“When we have finally learned: There is but this INSTANT …”

Every bit of us wants to be living. Every cell of our bodies wants to be alive.
Every cramped finger or toe wants to beam with the golden light of thankfulness, yearns to move with the stream of divine Life.
Every deaf ear wants to open back up to the songs of the living.
Every lame eyeball wants to roll round and round seeing but golden light everywhere.
This is a song from the shores of the living. They truly live, because they have left death where it belongs: behind.
The truly living …

They come from all cultures. Throughout all times. They come from big cities, from little desert villages, from small and big islands, from any shore.
What unites them is their belief in the good, their unwavering, indomitable Spirit.
They are the tough ones and the loving ones and the helpful ones …
Some never believed in the pictures of death, sickness and scarcity from the start.
That’s why they might never have come to planet earth with its topics of limitation at all …
They simply prefer to swim the ocean of love …

Others like us decided to taste from the honey of space, time and smallness. And here we are. So what now?
Once we‘ve lost ourselves, we’ll have to find ourselves. Eventually. That’s every soul’s, every spirit’s goal.

Then, normally after a good deal of learning, lots of catastrophes and tears, finally one day we find what is called a LIVING TEACHER: And if we stay willing, He or She will guide us HOME. Back to the waters of life. Back to the shores of the truly LIVING …

A COURSE IN MIRACLES is one of these Living Teachers. They are here to guide us home, if we so wish …

Then one day when we really have gone through the curriculum they set forth, we ARRIVE!

Once there, we have opened our eyes again and finally begin to see the wonders of LIFE . . .

Having lost our limitations, we start recognizing each other. We become keenly aware of who is a truly Living One – be it man, woman or animal – and who is still holding on to their shrouds. And perhaps we’ll be able to help – and be it just with a smile.

From now on we could shut the COURSE. No need for walking a path anymore. We’ll only turn back for the joy of finding ever more insights and pearls.

From now on most every moment is experienced as what it is:
A GIFT FROM FOREVER.

All guilt is gone and any fear thought that might still arise in our minds will quickly be recognized as what it is and dropped by the power of our SPIRIT. We finally know when it’s necessary to say: NO! Because now we are driven by the divine power of: YES! …

And from now on we’ll just ENJOY being Living Ones too. And to share this one and only true experience with others. Be they near us in bodies … or not.
And we’ll enjoy talking with birds for instance and listening to the news they bring …

There also are some who swim so long and insatiably in this golden, silvery ocean of love stretching in front of their coasts that out of joy they never return. Their welcoming calls however can be heard throughout eternity.

THE HEALING POWER OF A COURSE IN MIRACLES Part 1

Rumi NUR ATEM

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Nicht Christ, nicht Jude, nicht Muslim, nicht Hindu,
nicht Buddhist, nicht Sufi, nicht Zen.

Nicht Religion, nicht kulturelles System.
Ich bin nicht aus dem Osten, nicht aus dem Westen.

Nicht aus dem Meer, nicht aus der Erde.
Ich bin nicht natürlich, ich bin nicht ätherisch.

Ich bestehe aus keinerlei Elementen.
Ich existiere nicht.

Ich bin kein Etwas.
Weder in dieser Welt noch in der nächsten.

Ich stamme weder von Adam und Eva ab
noch irgendeiner Entstehungsgeschichte.

Mein Ort ist ortlos, eine Spur des Spurlosen.
Weder Körper noch Seele.

Ich gehöre dem Geliebten,
habe die beiden Welten als Eines gesehen.

Und dieses Eine ruft und kennt,
nur dieses erste, letzte, äußere, innere,
Atem atmende Menschenwesen.

 

Übersetzt nach Coleman Barks