Ausschnitt eines Treffens vom 7. Februar 2016
Das Schmunzeln von Jesus – 50 Jahre EIN KURS IN WUNDERN
09 Tuesday Feb 2016
09 Tuesday Feb 2016
Ausschnitt eines Treffens vom 7. Februar 2016
17 Wednesday Dec 2014
Posted by Christoph Engen | Filed under Heilung, Innere Stimme, Literatur, Märchen, MS, Spiritualität
24 Sunday Aug 2014
Posted Dichtung, Innere Stimme, Literatur, Poesie, Rumi, Spiritualität, Therapie, Weisheit
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SALOMONS SCHIEFE KRONE
Salomon war emsig dabei, andere zu verurteilen,
während es in Wirklichkeit nur seine Gedanken waren,
die das ganze Gemeinwesen durcheinanderbrachten.
Die Krone rutschte ihm schräg über den Kopf.
Er schob sie gerade, doch sie kippte wieder herab.
Achtmal passierte das.
Schließlich begann er, mit dieser Kopfbedeckung zu sprechen:
„Warum kippst du immer wieder über meine Augen herunter?“
„Ich muss das tun. Wenn deine Macht an Mitgefühl verliert,
muss ich dir zeigen wie so etwas aussieht.“
Sofort erkannte Salomon die Wahrheit in diesen Worten.
Er kniete nieder und betete um Vergebung.
Die Krone saß wieder gerade auf seinem Kopf.
Wenn etwas schief läuft, sei dafür erst einmal selbst verantwortlich.
Selbst die Weisheit von einem wie Platon oder wie Salomon
kann wackelig werden und nichts mehr sehen.
Hör hin, wenn dich deine Krone erinnert,
was es ist, das dich zu anderen kalt sein lässt,
während du deine Eigensucht hegst und pflegst.
RUMI
Nach Coleman Barks, übersetzt von Christoph Engen
02 Sunday Mar 2014
Posted Angstfreiheit, Depression, Der liebe Gott, Dichtung, Freiheit, Freundschaft, Gesundheit, Handicap, Heilung, Innere Stimme, Literatur, Märchen, MS, Musik, Mut, Schreiben, Therapie, Weisheit, Wunder
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Ein Junge ist seit zwei Jahren an den Rollstuhl gefesselt. Da begegnet ihm unerwartet ein alter, weißhaariger Mann, der Rudi den Tipp seines Lebens gibt. Nach diesem Treffen bekommt Rudi im Geist Kontakt zu der Stimme des Alten, und seine Heilung beginnt …
DIE SINGENDEN ZEHEN ist die phantasievolle Darstellung der real erlebten Heilung des Autors und Sprechers von schwerer 23-jähriger MS und wiederkehrenden Depressionen.
14 Tuesday Jan 2014
Posted Depressionen überwinden, Der liebe Gott, Dichtung, Ein Kurs in Wundern, Engel, Freundschaft, Gott, Innere Stimme, Kinderbuch, Literatur, Märchen, Poesie, Senioren, Wunder
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DIE FREUNDLICHE ALTE DAME UND DER ENGEL
85 Jahre sollte die freundliche alte Dame heute werden! Jetzt erinnerte sie sich. Sie blickte von ihrem Kalender hoch. Dort stand es schwarz auf weiß: 85. Ausrufungszeichen. Bald sollte sie zu der Geburtstagsparty abgeholt werden, die einige alten Freunde für sie ausrichteten. „Jesus Maria“, murmelte sie, „das ist allerhand, 85!“ Dann, nach einer Gedankenpause, sagte sie zu sich selbst entschlossen: „Na hüh, altes Zirkuspferd! Mach dich ein bisschen schön!“ Ihr Körper gehorchte und machte sich auf den Weg ins Bad.
Auf dem Weg dorthin blickte sie sich plötzlich, ohne zu wissen warum, zu der kleinen schönen Marienplastik mit Jesuskind um. „Geh nur“, hörte die freundliche alte Dame im selben Augenblick die Marienfigur sagen, „mach dich ein bisschen schön.“ ‚No geh‘, dachte die Dame, ‚du wirst reden können!‘ „Natürlich kann ich das“, sagte die Marienplastik, „und du wirst sehen, ich kann noch viel mehr.“ ‚Na, da bin ich gespannt‘, dachte die freundliche alte Dame und ging ins Bad. „Jetzt hörst du schon Stimmen“, sagte sie zu ihrem Spiegelbild im Badezimmerspiegel.
Als die freundliche alte Dame wie aus dem Ei gepellt wieder aus dem Bad herauskam, konnte sie ihren Augen nicht trauen! In ihrem gemütlichen Ledersessel saß mit freundlichem Blick eine golden leuchtende Gestalt. Die alte Dame erschrak nicht, aber die Augen musste sie sich doch gründlich reiben.
Nein tatsächlich, hier saß eine golden leuchtende Gestalt auf ihrem gemütlichen Fernsehsessel und schaute sie unverwandt an. ‚Jesus!‘, schoss es der freundlichen alten Dame durch den Kopf.
„Nein“, antwortete die leuchtende Gestalt und deutete auf ihr mächtiges Schwert. „Der Meister trägt keine Waffen. Grundsätzlich nicht.“
„Na, dann sind Sie der Engel Gabriel, net?“ „Du“, sagte die Gestalt, „wir hier im Himmel sind wir alle per Du. Im Himmel gibt’s keine Formalitäten.“ Der freundlichen alten Dame stand der Mund offen. „Aber das mit dem Namen Gabriel stimmt. Meine Ehrerbietung“, sagte der Engel. Mit diesen Worten stand er auf und verbeugte sich höflich, ja geradezu formvollendet elegant vor der freundlichen alten Dame. Die kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Plötzlich hörte sie sich sagen: „Darf ich Ihnen, nein Verzeihung, Dir etwas zu trinken anbieten?“ „Außerordentlich gern, gnädige Frau“, antwortete prompt der Engel, „eine Tasse Kaffee. Die, die noch in der Kanne übrig ist.“
Während die freundliche alte Dame leicht irritiert den Kaffee in eine Tasse goss, formulierte sich in ihren Gedanken die Frage, nach der sie gesucht hatte: „Seit wann trinken denn Engel Kaffee?“, ploppte es aus ihr heraus. „Oh“, antwortete Gabriel und nippte genussvoll an der heißen Tasse, „wir sind den Freuden des irdischen Daseins gegenüber nicht im mindesten abgeneigt. Man interpretiert uns in dieser Hinsicht oft unvollständig.“ „Na, das freut mich“, stotterte die freundliche alte Dame. Dabei fiel ihr Blick auf den großen Wecker. „Oh Gott, kurz vor zwei“, sagte sie, „ich soll um zwei unten sein. Ach, das tut mir jetzt aber leid, Herr Gabriel!“ „Kein Problem, Gnädigste“, erwiderte Gabriel und erhob sich. Dabei streckten sich seine mächtigen Flügel leicht. „Sie haben ja Flügel!“, rief die freundliche alte Dame.
„Das ist bei uns Engeln so üblich“, sagte der Herr Engel förmlich und fuhr fort: „Weshalb ich hier bin, Verehrteste, das dauert nur kurz. Ich soll dir gratulieren!“ „Von wem?“, fragte die freundliche alte Dame überrascht. „Vom Meister persönlich.“ „Herr Jesus?“ „Selbstverständlich. Er hat es mir extra aufgetragen. Es war ihm sehr wichtig.“ „Hätte mir das nicht auch ein unbedeutender Engel ausrichten können, als du, großer Gabriel?“ „Nein“, antwortete Gabriel bestimmt, „der Meister wollte sichergehen, dass dir seine Gratulation von jemand überbracht wird, den man nicht übersehen kann!“ Seine mächtigen Flügel öffneten sich und fächelten der freundlichen alten Dame etwas Luft zu. Ihr stand gerade der Schweiß auf der Stirn. Dann schlürfte er wieder genussvoll an seinem Kaffee.
Der freundlichen alten Dame fiel gar nichts ein, was sie hätte sagen können, sie starrte nur fasziniert auf die imposante Erscheinung des Engels, der gerade verzückt schien vom Geschmack ihres einfachen Kaffees. „Herrlich“, sagte Gabriel, „wundervoll aromatisch, heiß und schwarz. Besten Dank für dieses Geschmackserlebnis, meine Gnädigste!“ Dann stellte er die Tasse ab, schüttelte leicht seine Flügel durch und fuhr fort: „Also, wie gesagt, herzlichste Geburtstagsgrüße richte ich dir hiermit vom Himmel und all seinen Bewohnern aus. Natürlich speziell von deinen vorausgegangenen Familienmitgliedern und Freunden! Ja und, wie gesagt, unser Chef persönlich trug Sorge, dass ich dir diese Mitteilungen persönlich überbringe.“
Gerührt nahm die freundliche alte Dame die Gratulationen entgegen. Gerade wollte sie sich bedanken, da fiel ihr Gabriel ins Wort: „Auch sind die vorausgehenden Gratulationen natürlich verbunden mit den allerbesten Himmelswünschen für dich, deine Gesundheit und dein Wohlergehen. Natürlich nur, sofern du das auch möchtest.“
„Was möchtest?“, fragte die freundliche alte Dame.
„Gesundheit und Wohlergehen“, antwortete Gabriel.
„Ja, wieso sollte ich das denn nicht wollen?“, schoss es aus der Dame heraus.
„Nun ja“, sagte der Engel und sah einen Moment lang traurig aus, „die Menschen hier haben die absonderlichsten Wünsche, Verehrteste. Oft wollen sie tatsächlich lieber sterben, als glücklich zu sein und sich ewiglich einfach des unermesslichen Lebens zu freuen. Oft ziehen sie es vor, zu glauben, dass sie vom lieben Gott und allen guten Geistern verlassen sind. Wir Engel verstehen das auch nicht. Es ist eine lange unvernünftige Geschichte.“
„Heißt das denn, dass ich Gesundheit und Wohlergehen einladen muss?“, fragte die freundliche alte Dame nachdenklich.
„Ja selbstverständlich“, erwiderte der Engel, „nur einladen, nur willkommen heißen musst du sie. Wenn du diese Dinge nicht aktiv willst, bleiben sie natürlich vor deiner Lebenstür. Wenn die Menschen nur ahnten, wie viel Gesundheit und Wohlergehen und Freude draußen vor ihren Türen warten und warten und warten müssen, weil sie sie einfach nicht hereinlassen wollen.“
„Das ist ja absurd!“, schoss es aus der freundlichen alten Dame heraus, „ja, aber ich muss gestehen, ich mache das auch manchmal so, wenn ich mich recht alleine fühle.“ Bei diesen Worten ging ein Ruck durch Gabriel und er sah die freundliche alte Dame durchdringend an. Dann sagte er, und es war als ob eine herrliche, altbekannte, lange vergessene Musik durch seine Worte klang:
„Du bist nie allein, hörst du? Weder du noch sonst irgendjemand ist je allein. Auch wenn es manchmal so aussieht. Trau nicht immer nur deinen Augen. Niemand ist jemals allein. Wir alle sind immer da.“
„Ja so was!“, sagte die freundliche alte Dame nach einer Pause, „das haben Sie jetzt aber schön gesagt, Herr Engel.“ Und nachdem sie sich ein paar Tränen von den Wangen gewischt hatte, schnieft sie: „Noch einen Schluck von meinem köstlichen Kaffee?“
„Na ja“, sagte Gabriel, „wenn du noch etwas Zeit hast und uns einen kochen könntest?“ Er blickte auf das Telefon. Im nächsten Augenblick läutete das auch schon, und die freundliche alte Dame erhielt die Nachricht, dass sie erst zwei Stunden später zu ihrer Geburtstagsfeier abgeholt werden würde.
„Das ist ja wundervoll“, sagte sie auf dem Weg zum Wasserkocher und lächelte in sich hinein. „Ach ja, Herr Engel, und ich habe darüber nachgedacht. Ich will das.“ „Was denn?“, fragte Gabriel.
„Gesundheit und Wohlergehen und Fröhlichkeit“, sagte die freundliche alte Dame, “für mich und für alle anderen!“
Da strahlte der Engel über sein ganzes Gesicht …
Der Schreiber dieser Zeilen weiß nicht genau, was für schöne Gespräche der Engel Gabriel und die freundliche alte Dame noch miteinander führten und wie viel Kaffee noch getrunken wurde. Es wird aber berichtet, dass sich aus dieser ersten Begegnung zwischen der freundlichen alten Dame und dem Engel Gabriel eine echte Freundschaft entwickelt habe soll!
© Christoph Engen, Januar 2014
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