Tags

, ,

Vor 50 Jahren arbeiteten zwei Professoren für klinische Psychologie an der Columbia-Universität in New York, Bill Thetford und Helen Schucman. Sie waren alles andere als spirituell und sehr um Ansehen und Erfolg bemüht. Oft gab es Spannungen. Eines Tages hatte Bill Thetford, zugleich der Direktor der Abteilung, genug von all den konkurrenzgeladenen und aggressiven Gefühlen, die immer wieder in ihrer Arbeit zum Ausdruck kamen und sagte zu Helen:
„Es muss einen besseren Weg geben!“

Es wird geschrieben, diese Bemerkung habe offensichtlich bei Helen die Bereitschaft ausgelöst, Bill dabei zu helfen, diesen besseren Weg auch zu finden. Nach ein paar vielsagenden Träumen begann sie in sich eine Stimme zu hören, die sich mit großer Klarheit, Gewissheit und Autorität äußerte und sie bat, ihre Worte niederzuschreiben. Zunächst zweifelte Helen an ihrem Verstand, begann dann aber doch, dazu ermutigt durch Bill, in Steno festzuhalten, was sie zu hören bekam. Während Helen vor den bahnbrechenden, radikalen Aussagen dieser Stimme oft Angst bekam, erkannte Bill schneller deren Wahrheitsgehalt. Er half Helen dabei, die Diktate einzuordnen und tippte alles ins Reine. Der ganze Prozess dauerte sieben Jahre. Helen bezeichnete sich übrigens immer als „scribe“, als „Schreiberin“ des Kurs, um dadurch klarzustellen, dass es sich bei der Niederschrift weder um Channeling handelte noch um automatisches Schreiben. Sie war währenddessen nie in Trance und konnte die Stimme, die ihr innerlich diktierte, jederzeit wie ein Radio ein- und ausschalten.

Schließlich, vor 40 Jahren, veröffentlichte die Foundation for Inner Peace die erste Auflage von A Course in Miracles. Das 1261 Seite lange Buch liegt mittlerweile in 24 Sprachen vor, darunter auch auf Chinesisch, Hebräisch und Afrikaans. Es gibt Studiengruppen dazu in 65 Ländern.
Das Buch besteht aus drei Teilen, einem umfangreichen Textbuch, einem Übungsbuch mit 365 sehr hilfreichen Tageslektionen und einem kürzeren erklärenden Teil, dem sogenannten Handbuch für Lehrer.
Der Kurs ist nicht dazu gedacht, einen neuen Kult zu begründen. Sein einziger Zweck, heißt es, ist der, einen Weg anzubieten, auf dem es manchen Menschen möglich sein wird, ihren eigenen Inneren Lehrer zu finden.

Einen solchen guten Inneren Lehrer brauchen wir dringend, denn unsere Wahrnehmung des Lebens steht auf dem Kopf. Wir glauben, der Grund für unsere Probleme liegt entweder bei andern oder in Krankheiten oder in unkontrollierbaren äußeren Ereignissen. Wir sehen selten, dass alles von unserem eigenen Denken ausgeht, von unserer inneren Haltung.

Wenn wir uns auf den systematischen Lern-Weg von Ein Kurs in Wundern ganz einlassen, wird das nicht nur unsere Wahrnehmung wieder zurechtrücken, sondern uns auch in die Erfahrung unseres Einsseins mit Gott, unserer unzerstörbaren Quelle führen.

Eine der zentralen Informationen von Ein Kurs in Wundern ist die, dass es zwei Lehrer in uns gibt, von denen jeder ein völlig eigenständiges Denksystem lehrt. In jedem Augenblick hören wir auf einen dieser beiden Lehrer und leisten ihm in unseren Antworten und Reaktionen auf die Ereignisse unseres Alltags Gefolgschaft. Und mehr noch, welchem der beiden Lehrer wir folgen, beeinflusst entscheidend unser Erleben, es hat wirklichkeitsbildende Kraft, es allein ist genaugenommen die Ursache für unser Erleben.

Der eine Lehrer, der Innere Lehrer, ist der Heilige Geist, der andere, der in Wirklichkeit nur eine Schimäre, eine Einbildung ist, ist der Ego Geist. Der eine verbindet uns mit unserer unvergänglichen Quelle, mit Gott, und unserer unfassbar beglückenden Freiheit in Ihm, der andere hält uns fest in dem ständigen Auf und Ab von Entwicklung und Karma sowie dem Irrglauben, wir seien begrenzt und getrennt und eben nur kleine machtlose Rädchen im unkontrollierbaren Getriebe der Welt. Meistens folgen wir blind dem Ego Geist und sind völlig verstrickt in das Verwirrspiel seiner Schattenwelt.

Um aus diesem Verwirrspiel herauszufinden, brauchen wir einen Führer, auf den wir uns unter allen Umständen verlassen können und der uns die Wahrheit klar von der Schattenwelt unterscheiden lehrt. Ein solcher Führer ist das geistige Lehrwerk Ein Kurs in Wundern. Aus ihm spricht von der ersten bis zur letzten Seite der Heilige Geist. Er führt uns klar vor Augen, wer wir wirklich sind und wer wir, im Gegensatz dazu, zwar glauben zu sein, aber nie sein können, nämlich eine von allen und allem anderen getrennte Person.

Auch gibt uns der Kurs ein Werkzeug an die Hand, durch das wir unseren Geist nach und nach von einschränkenden Sichtweisen befreien können. Es ist die Vergebung. Diese reicht allerdings weit über das Verzeihen von Übertretungen hinaus. Im Endeffekt sind immer wir selbst es, denen wir falsche Einstellungen und Annahmen vergeben. Eine dieser falschen Annahmen ist die, dass wir Zeit brauchen, um uns zu entwickeln und endgültig aus Begrenzungen zu befreien. Durch den Kurs erhalten wir ganz andere Informationen: Die Erleuchtung ist schon gegeben. Sie ist sozusagen unser ganz natürlicher, innewohnender Zustand. Um sie zu erleben brauchen wir keine Zeit, sondern müssen nur unsere fehlgeleiteten Zeit-Konzepte in Frage stellen und bereit sein, sie aufzugeben. Dieses AUFGEBEN ist nichts anderes als Hingabe oder Übergabe. Ich übergebe meine eigenen falschen Annahmen meinem Inneren Lehrer und öffne mich auf diese Weise dafür, Sein freudiges Wissen, Seine Inspiration, Seine heilende Kraft in mich einfließen zu lassen.

Bald wird erkannt, dass mein begrenztes Verständnis von Zeit nichts anderes ist als ein raffiniertes Ego-Konzept, dem es nur darum geht, mich in meiner Vergangenheit festzuhalten und auf eine bessere Zukunft zu hoffen. So wird gewährleistet, dass ich es nie schaffen kann, in die befreiende Kraft ganz genau dieses einen jetzigen Augenblicks zu gelangen. Also eben dorthin, wo allein Gott zu finden und zu erfahren ist.

Eine andere falsche Annahme ist die, dass Heilung Zeit braucht. Wenn ich eine Erkältung habe, dann braucht das nun mal fünf Tage, um wieder gut zu werden, erzählt mir mein scheinbar vernünftiger Ego-Geist. Nur gerade der hat von Vernunft keine Ahnung und will nur sichergehen, dass ich schön brav auf meine selbstgesteckten Begrenzungen beschränkt bleibe und nicht den Blick in die Wirklichkeit hebe und lerne, Gottes alles heilende, liebende Kraft zuzulassen.

Über und über erzählt uns der Heilige Geist in dem Kurs, dass wir geistige Wesen sind. Dass wir nicht Körper sind, sondern frei und nach wie vor so, wie von Gott gedacht. Und dass wir es sind, die entscheiden, welchem Zweck wir dienen. Der Liebe oder der Angst.

Das Verblüffende ist, je öfter wir uns entscheiden auf unseren guten Inneren Lehrer zu hören und auf jene unbeschreibliche göttliche Liebe zu setzen anstatt auf Angst und Beschränkung, umso gesünder und resistenter werden allmählich auch unsere Körper. Das jedoch ist nur eine Nebenerscheinung.
Der eigentliche Zweck des Kurs in Wundern ist der, uns nach Hause zu führen, in die Erfahrung unserer Wirklichkeit, wo wir unmissverständlich wiedererkennen, dass wir in Wahrheit Eins sind mit Gott. „Dort“ haben wir unseren Körper, zumindest einen wachen, heiligen Augenblick lang, ganz abgelegt.

Was nun Heilung betrifft, hat der Kurs eine ganz andere Ansicht dazu, als mein getrennter Ego-Geist. Heilung, auch körperliche Heilung, dient immer nicht nur mir persönlich, sondern sehr wohl auch anderen von Krankheit Betroffenen.

Als ich selbst jahrelang schwer krank war (MS und Depressionen) hatten sich ein paar Kurs-Studenten meiner angenommen und versucht, mir zu helfen. Einer von ihnen, Michael Ostarek (www.kurswg.de), war zu der Zeit selbst nicht gesund gewesen und hatte mit diversen ernsthaften Diagnosen zu tun gehabt.

Als es mir wieder besser ging und ich mich endlich gegen all meine Krankheitsängste und stattdessen für Gottes Freude und Liebe entschieden hatte, erzählte er mir, wie sehr ich ihm in seinem eigenen Genesungsprozess geholfen hätte. Indem er mich in seinen Gedanken immer wieder heil und gesund und ganz gesehen habe, sei seine eigene chronische Krankheit ganz ausgeheilt.

Indem es uns also nicht nur um unsere persönliche Genesung geht, sondern wir heilsame Gedanken anderen Betroffenen zudenken, können wir rückwirkend erstaunliche Heilungsvorgänge bei uns selbst erzielen.

„Wenn ich geheilt bin, bin ich nicht allein geheilt.“
(Ein Kurs in Wundern, Lektion 137)

Christoph Engen, http://www.atemverlag.de

Ein Kurs in Wundern ist erschienen im Greuthof Verlag.