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Ich bin Staubteilchen im Sonnenlicht.
Ich bin die runde Sonne.
Zu den Staubteilchen sage ich, Bleibt.
Zur Sonne, Bleib in Bewegung.
Ich bin Morgendunst.
Und der atmende Abend.
Ich bin Wind in den Wipfeln von Bäumen.
Brandung an einer Klippe.
Ich bin Mast, Ruder, Steuermann, Kiel.
Und das Korallenriff, an dem sie zerschellen.
Ich bin ein Baum mit einem dressierten Papageien in den Ästen.
Stille, Gedanke und Stimme.
Musikstrom aus einer Flöte.
Funke von einem Stein, Flimmern in einem Metall.
Zugleich Kerze und Motte, die wild um sie schwirrt.
Rose und Nachtigall, die sich in ihrem Duft verliert.
Ich bin alle Formen des Seins, die kreisende Galaxie,
die Intelligenz von Evolution, der Aufschwung, der Fall.
Ich bin das, was ist und das, was nicht ist.
Du, der Du Dschelaluddin* kennst, Du, der Eine in Allem,
sag, wer ich bin.
Sag, Ich bin Du.
*Dschelaluddin ist der Vorname Rumis
Nach einer Version von Coleman Barks, übersetzt von Christoph Engen